
Salesforce ist die weltweit führende CRM Lösung. In einem CRM laufen alle wesentlichen Informationen zusammen, um Vertrieb und Marketing zu optimieren. Die Daten liegen in der Sales Cloud vor und sind sortiert in Accounts, Contacts, Leads, Opportunities uvm.
Zu diesen Anwendungen kam im Sommer 2017 u.a. Einstein Analytics hinzu. Einstein Analytics ist der zentrale Hub, in dem all diese Daten zusammenlaufen und abgefragt werden können. Dies funktioniert sowohl in Form von DataFlows und Recipies als auch durch den Import von externen Daten. Im Fokus steht hier das DataSet, das in Einstein Analytics charakteristisch mit einem Hexagon-Symbol dargestellt wird und bedeutet, dass die Daten in einer Form vorliegen, die weiterverarbeitet werden können. Weiterverarbeitet, um z.B. in Dashboards Sachverhalte direkt darzustellen, um bestimmte Events zu triggern oder aber um eine sogenannte Story zu erstellen.
Stories, in der deutschen Version Artikel genannt, sind die eingebaute Variante des Machine Learnings. Diese Funktionalität ist ein Bestandteil von Einstein Discovery und ermöglicht es mittels einer einfachen Regression bestimmte Korrelationen zu entdecken oder auch gewisse Vorhersagen zu treffen.
Nach dem Kauf von Tableau durch Salesforce im Sommer 2019 folgte nun im Oktober 2020 die Ankündigung:
Salesforce Einstein Analytics wird Tableau CRM.
Erst einmal etwas überraschend. Bei einem zweiten Blick jedoch sehr sinnvoll. Tableau ist in Sachen Dashboard und Visualisierungen definitiv den bisherigen Salesforce-Anwendungen voraus. Zunächst einmal ist davon auszugehen, dass die Innovation von internen Dashboards sich hier in Grenzen halten wird und der Focus sich auf Tableau verschiebt. Die gerade[1] vorgestellten Neuerungen geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass ein neuer, gemeinsamer Standard definiert wird. Gerade die Neuerungen des Data Managers und das Verschieben der Prioritäten vom DataFlow zum Recipe gehen definitiv in diese Richtung. Das ist sowohl für die Ersteller von Dashboards als auch für die Endnutzer ein Gewinn. Vorausgesetzt, die Datenanbindung ist so gut wie auf der „Tableau Conference-ish“[2] gezeigt. Ob es für das gesamte Unternehmen eines Anwenders ein Gewinn ist, wird von dem Lizenzmodel abhängen. Aktuell ist geplant, dass z.B. Einstein Discovery sowohl als Teil von Tableau CRM Plus als auch als Teil von Einstein Predictions lizensiert werden kann[3].
Die zweite Seite ist die unmittelbare Anbindung von Tableau direkt an ein CRM, deshalb wohl auch der Name Tableau CRM. Inwiefern das nötig war sei dahingestellt, Tableau bietet ja schon länger einiges an Konnektoren für verschiedenste Datenbanken und CRM-Systeme an. Auch die Möglichkeit, direkt aus Tableau DataSets in Salesforce zu schreiben ist nicht revolutionär. Zumindest über den Umweg einer lokalen Datenbank lässt sich das aktuell problemlos realisieren. Interessant wäre definitiv die Möglichkeit aus Tableau direkt Salesforce Objekte zu verändern, da hier die API von Salesforce doch manchmal etwas ungelenk daherkommt.
Es bleibt also spannend, wie sich Tableau selbst mittels Tableau CRM zukünftig in dem Reigen der verschiedenen Salesforce Module integriert bzw. integrieren lässt.
[1] Ankündigung in den Partner Release Update Webinars Februar 2021
[2] https://tc20.tableau.com/
[3] https://www.tableau.com/blog/2020/10/bringing-together-tableau-and-einstein-analytics